Gräfin Mariza

Musik: Emmerich Kálmán
Gesangstexte: Julius Brammer, Alfred Grünwald
Reduzierte Orchesterfassung: Ingmar Sonnenmoser

Die wohlhabende Gräfin Mariza, lebensfroh und von zahlreichen Verehrern umschwärmt, verbringt einige Tage in der Stadt, währenddessen sie ihr Gut ihrem tüchtigen Verwalter Bela Törek überlässt. Dass sich hinter Törek jedoch in Tat und Wahrheit der verarmte Graf Tassilo verbirgt, ahnt niemand.

1. Akt

Auf dem Schlossgut der Gräfin Mariza in der ungarischen Puszta.
Die wohlhabende Gräfin Mariza, lebensfroh und von zahlreichen Verehrern umschwärmt, lebt im vornehmen Wien und besucht nur selten ihr ungarisches Landgut. Dieses wird verwaltet von einem gewissen Bela Törek, der gute Arbeit leistet und bei allen sehr beliebt ist.

Dass sich hinter Bela Törek jedoch der verarmte Graf Tassilo verbirgt, ahnt niemand. Inkognito arbeitet er als Verwalter, um mit seinem Verdienst eine standesgemässe Mitgift für seine nichts ahnende Schwester Lisa anzusparen.

Als die Gräfin in Gefolgschaft zahlreicher Gäste unerwartet eintrifft, um ihre Verlobung mit einem gewissen Baron Zsupán zu feiern, herrscht grosse Aufregung – zumal der angebliche Verlobte am Fest nicht teilnehmen kann. Ihrer Verehrer überdrüssig hat Mariza sich einen Verlobten erfunden, den es gar nicht gibt. Doch völlig unerwartet taucht ein Baron Koloman Zsupán aus Varasdin auf, der von seiner Verlobung in der Zeitung gelesen hatte. Er ist der Meinung, dass nur er der angekündigte Bräutigam sein kann und lässt sich nicht von Mariza abwimmeln, sondern macht ihr den Hof.

Tassilo entdeckt zu seiner grossen Überraschung seine Schwester Lisa unter den Gästen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als ihr von seiner falschen Identität am Gutshof zu berichten und bittet sie, ihn nicht zu verraten. Lisa ihrerseits versteht dies als Scherz und verspricht mitzuspielen.

Nach dem Dinner will die Verlobungsgesellschaft zum Feiern in die Stadt fahren, um im Nachtclub «Tabarin» weiterzufeiern. Die Zigeunerin Manja prophezeit vor der Abfahrt Mariza, dass sie sich binnen vier Wochen verlieben wird, in einen «Edelmann und Kavalier». Daraufhin beschliesst Mariza, nicht mit ins Tabarin zu fahren, sondern auf dem Landgut zu bleiben – dort gäbe es keinen Mann, auf den das zuträfe …

2. Akt

Im Landgut, vier Wochen später
Gräfin Mariza fühlt sich sichtlich wohl in der Nähe ihres Verwalters Bela Törek. Mittlerweile hat Kolomán Zsupán ein Auge auf Lisa geworfen. Für Tassilo jedoch wird das Verheimlichen seiner wahren Identität und seine demütigende Rolle als Gutsverwalter allmählich zur Qual. Die Schulden seines Vaters sind noch nicht ganz abbezahlt, die Mitgift für seine Schwester Lisa noch nicht beisammen. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Rolle weiterzuspielen. Betrübt teilt er seine Sorgen in einem Brief an seinen Freund Karl Stefan von Liebenberg mit. Tassilo scheint vom Pech verfolgt, denn das Schreiben gelangt durch den intriganten Fürsten Populescu, der Mariza selbst heiraten möchte, in Marizas Hände. Auch flüstert Populescu ihr zu, er habe diesen Bela Törek sehr eng zusammen mit Lisa gesehen. Eifersüchtig liest sie den Brief, missversteht ihn und in der Annahme, dass ihr Gutsverwalter es auf ihr Vermögen abgesehen hat, entlässt sie ihn auf der Stelle. Vor gesamter Gesellschaft kommt es zum grossen Eklat, Tassilo endet am Boden, zutiefst verletzt und wütend. Als Lisa ihn tröstet, kommt ans Tageslicht, dass sie seine Schwester ist. Marizas Eifersucht und ihre Wut verpuffen – und sie weiss nun, wem ihr Herz gehört.

3. Akt

Am Morgen nach den Streitigkeiten schlafen Zsupán und Populescu ihren Rausch aus – bis Gräfin Mariza die beiden aufweckt und zur Stallarbeit abholt – schliesslich hat sie keinen Verwalter mehr und muss nun selbst im Kuhstall mit anpacken. Unterdessen kommen weitere unerwartete Besucher auf das Landgut. Die reiche Fürstin Božena Guddenstein zu Chlumetz hat von Karl Stefan von Liebenberg erfahren, dass ihr Neffe Tassilo in Geldnöten ist und ist mit ihrem Kammerdiener Penižek angereist, um ihn aufzusuchen. Tassilo ist erstaunt und erfreut; sie hat die Häuser, sein Palais und seine Ländereien, die er verkaufen musste, zurückgekauft. Nun ist er wieder ein standesgemässer Graf – Gräfin Mariza und er gestehen sich ihre Liebe zueinander. Und da heiraten so schön ist, schliessen sich gleich noch weitere Paare an und alle feiern gemeinsam das glückliche Ende.

Küss die Hand Frau Gräfin –  herzliche Gratulation
zum 100-jährigen Geburtstag.

Gräfin Mariza
Operette in drei Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Muisk von Emmerich Kálmán
Reduzierte Orchesterfassung von Ingmar Sonnenmoser

Originalverlag: Octava Music Australia Ltd
Bühnenvertrieb: Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden